Sardinien - häufig als die Karibik Europas bezeichnet - zählt zu den beliebtesten Urlaubsinseln im Mittelmeer. Per Fähre lässt sich die Insel vom französischen und italienischen Festland, von Sizilien und von Korsika erreichen.
Wir vergleichen Routen, Schiffe und Bewertungen der vier größten Anbieter und zeigen, mit welchen Fähren günstig und komfortabel nach Sardinien übergesetzt werden kann.
Die italienische Reederei Moby Lines gehört zu den größten Fähranbietern im Mittelmeerraum. Vom italienischen Festland fahren 2025 von vier Standorten Fähren nach Sardinien, dazu kommen zwei Verbindungen ab Korsika. Wir werfen einen Blick auf Ausstattung, Routen und Kosten der Fähren mit der ikonischen Looney Tunes Lackierung.
✔ Bewertung: 2,2 von 5,00 Sternen (Trustpilot 04/2025)
Routen nach Sardinien:
Genua - Olbia (9x pro Woche)
Genua - Poto Torres (7x pro Woche, betrieben von Tirrenia)
Livorno - Olbia (12x pro Woche)
Piombino - Olbia (4x pro Woche)
Civitavecchia - Olbia (9x, betrieben von Tirrenia)
Fähren & Ausstattung:
Die Flotte von Moby Lines besteht aus 14 Fähren, die im Mittelmeerraum eingesetzt werden. Einige Routen werden vom Partnerunternehmen Tirrenia betrieben (siehe Foto). Beeindruckend sind vor allem die neuen Moby Legacy und Moby Fantasy, beide Baujahr 2023. Die Schwesterschiffe gehören zu den größten Passagierfähren der Welt und werden 2025 zwischen Livorno und Olbia eingesetzt. Auf beiden Fähren gibt es einen Food Court mit zahlreichen Gastronomie-Optionen, ein À-la-Carte-Restaurant, zahlreiche Bars und einen großen Spielbereich.
Auch die älteren Fähren wie die Moby Aki (Baujahr 2005, siehe Foto) haben mehrere Restaurants und zum Teil auch Pools auf dem Sonnendeck. WLAN an Bord ist kostenlos.
Kabinen:
Kabinen sind bei Moby Lines optional. Auf allen Fähren nach Sardinien können aber Liegesessel, Innen- und Außenkabinen gebucht werden. Auf einigen Schiffen auch Junior Suiten und Suiten.
Route:
Preis-Leistung:
Die Preise für eine Überfahrt von Livorno nach Olbia mit zwei Personen und PKW (Kleinwagen) starten bei 120 €. Von Genua nach Olbia sind es etwa 145 €, und die Strecke Civitavecchia - Olbia gibt es ab 158 €. Längere Fahrzeuge sind aufpreispflichtig.
Die Preise für eine Innenkabine starten bei 24 € pro Fahrt, eine Außenkabine gibt es ab 32 €. Ein Liegesessel kann schon ab 5 € reserviert werden.
Fazit:
Moby Lines fährt von vier Standorten auf dem italienischen Festland und zwei Standorten von Korsika nach Sardinien. Und setzt dabei zum Teil die modernsten und größten Fähren im Mittelmeerraum ein. Besonders das moderne Interieur-Design und der Food Court auf den neuen Fähren ab Livorno überzeugen. Darüber hinaus passt die Preis-Leistung. Moby Lines ist daher verdienter Testsieger für Fähren nach Sardinien.
Neben zwei Fährverbindungen zwischen Korsika und Sardinien bietet Corsica Ferries auch Überfahrten vom Festland nach Sardinien an. Die Route von Toulon nach Porto Torres ist in der Saison 2025 die einzige Fährverbindung vom französischen Festland nach Sardinien.
✔ Bewertung: 3,4 von 5,00 Sternen (Trustpilot 04/2025)
✔ Route ab Frankreich: Toulon - Porto Torres (3x pro Woche)
✔ Route ab Italien: Livorno - Golfo Aranci (7x pro Woche)
✔ Routen ab Korsika: Ajacchio - Porto Torres (2x pro Woche), Porto Vecchio - Porto Torres (1x pro Woche)
Fähren & Ausstattung:
Die Nachtüberfahrt von Toulon in Frankreich nach Sardinien (13,5 Stunden) ist die einzige Fährverbindung vom französischen Festland nach Sardinien. Von Livorno erreichen die Fähren von Corsica Ferries Sardinien in 10,5 Stunden. Die aktuell elf Fähren der Flotte sind etwas kleiner als die Schiffe von Moby Lines. Und zum Teil deutlich älter (Baujahre 1985 - 2008).
Fast alle Fähren nach Sardinien sind mit Buffet-, À-la-Carte- und Burger-Restaurant ausgestattet, es gibt immer einen Kinderbereich und zumeist auch einen kleinen Pool auf dem Außendeck. Die Fähren sind gut ausgestattet, wirken aber etwas altbacken.
Kabinen:
Die Buchung einer Kabine ist immer optional. Es gibt aber Innen- und Außenkabinen sowie Luxuskabinen mit Doppelbett statt Einzelbetten. Die Preise starten bei 56 € pro Kabine bei Nachtfahren und 30 € bei Tagesfahrten. Liegesessel im öffentlichen Bereich gibt es ebenfalls (ab 8 €). Die Kabinen sind zweckmäßig eingerichtet und haben eine Nasszelle mit Dusche und WC.
Routen:
Preis-Leistung:
Eine Überfahrt von Toulon nach Porto Torres mit zwei Personen und kleinem PKW startet 2025 bei rund 90 €. Von Livorno nach Golfo Aranci sind es mindestens 95 €. Eine Kabine kann separat gebucht werden. Die Preise liegen bei Corsica Ferries damit unter den Preisen von Moby Lines.
Sehr gute Preis-Leistung auch beim gastronomischen Angebot: Ein Frühstück (Brötchen, Croissant, Konfitüre, Heißgetränk) gibt es für 7,50 € pro Person, das Abendmenü mit drei Gängen kostet 19,80 € pro Person.
Fazit:
Auch aus Frankreich kommen Reisende per Fähre nach Sardinien - die neue Verbindung von Corsica Ferries macht es möglich. Die Fähren sind rustikal und schon etwas älter, die Preise für die reine Überfahrt (exkl. Kabine) dafür niedriger als bei Moby Lines. Corsica Ferries ist unser Preis-Leistungs-Sieger und belegt den zweiten Platz der Fähranbieter nach Sardinien.
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KontaktformularDie Reederei Grimaldi Lines verbindet 2025 vier italienische Städte mit Sardinien - darunter auch die einzigen Fährverbindungen von Neapel und Sizilien. Wir stellen die Routen und Fähren nach Sardinien vor.
✔ Bewertung: 3,0 von 5,00 Sternen (Trustpilot 04/2025)
Routen nach Sardinien:
Civitavecchia - Olbia/Cagliari/Arbatax/Porto Torres (je 2-6x pro Woche)
Livorno - Olbia (12x pro Woche)
Neapel - Cagliari (3x pro Woche)
Palermo - Cagliari (1x pro Woche)
Fähren & Ausstattung:
Die meisten der 14 Fähren von Grimali Lines sind 20-25 Jahre alt - und so im Schnitt jünger als die Fähren von Corsica Ferries. Es werden unter anderem die Cruise Sardegna (Baujahr 2010) und Cruise Europa (2009) auf den Routen nach Sardinien eingesetzt. Die Fähren sind mit zwei Restaurants, mehreren Bars, einer Disco und einem Kinderbereich gut ausgestattet.
Besonderheit: Es gibt mit zwei Pools und einem Spa mit Sauna und Fitnesscenter die beste Wellness-Ausstattung aller Fähren auf dem Mittelmeer. Der Zugang ist allerdings kostenpflichtig. Mit Platz für 2.850 Passagiere gehören die Fähren von Grimaldi Lines zu den größten auf dem Mittelmeer.
Kabinen:
Genau wie bei den anderen Anbietern ist die Kabinenbuchung auch bei Nachtüberfahrten freiwillig. Zur Auswahl stehen neben Innen- und Außenkabinen auch Juniorsuiten. Alle Kabinen sind zweckmäßig ausgestattet. Es können bei Grimaldi Line auch Ruhesessel und sogar einzelne Betten in geteilten Kabinen gebucht werden. Die größte Kabinen-Vielfalt aller Anbieter.
Routen:
Preis-Leistung:
Die Route Livorno - Olbia konnten wir mit zwei Personen und PKW ab 98 € buchen, die Route von Neapel nach Cagliari sogar schon ab 80 €. Die Preise der Kabinen schwankten je nach Ausstattung und Lage zwischen 40 € und 120 €.
Zugang zur Sauna mit zwei Personen gibt es für 40 €, WLAN-Paket kostet mindestens 5 €. Ein Mittagessen im SB-Restaurant gibt es ab rund 20 € pro Person.
Fazit:
Nur Grimaldi Lines bietet Fährüberfahrten von Neapel und Sizilien nach Sardinien an. Die reine Überfahrt ist teilweise günstiger als beim Testsieger Moby Lines. Die Nutzung des Poolbereichs und das WLAN, bei Moby Lines im Reisepreis enthalten, ist bei Grimaldi Lines aufpreispflichtig. Das gastronomische Angebot ist zudem weniger umfangreich als der riesige Food Court von Moby Lines. Daher der dritte Platz im Vergleich.
Auch mit GNV (Grandi Navi Veloci) kann per Fähre vom Festland nach Sardinien übergesetzt werden. Die italienische Reederei fährt 2025 auf insgesamt drei Routen ab Genua und Civitavecchia.
✔ Bewertung: 1,8 von 5,00 Sternen (Trustpilot 04/2025)
✔ Drei Routen vom italienischen Festland
Routen nach Sardinien:
Genua - Olbia (6x pro Woche)
Genua - Porto Torres (7x pro Woche)
Civitavecchia - Olbia (11x pro Woche)
Fähren & Ausstattung:
Für GNV fahren einige der neuesten Fähren auf dem Mittelmeer. Zwischen Palma de Mallorca und Valencia wird etwa die erst 2024 in Betrieb genommene GNV Polaris eingesetzt.
Die Fähren auf den Routen nach Sardinien sind allerdings schon älter. Ab Genua fahren unter anderem die GNV Allegra (Baujahr 1987) und die Excelsior (1999). Die Fähren sind mit Pizzeria und À-la-Carte-Restaurant, Bar und Kinderspielraum ausreichend ausgestattet. Pools, Wellness oder Entertainment gibt es nicht. Gäste bewerten die GNV zudem etwas schlechter als die Wettbewerber, unter anderem wird die Hygiene an Bord sowie der teilweise chaotische Ablauf beim Boarding bemängelt.
Kabinen:
Im Gegensatz zu den anderen Reedereien wird bei GNV mindestens ein fester und nummerierter Sitzplatz reserviert. Alternativ sind auch komfortablere Pullmann-Sitze, Standard-Kabinen (Innen/Außen) sowie Familiensuiten mit drei Betten buchbar. Auch einzelne Betten in geteilten Kabinen können wir bei Grimaldi Lines gebucht werden.
Die Suiten wurden geschmackvoll renoviert und sind mit Doppelbetten und separatem Wohnbereich hochwertig ausgestattet. Die Standard-Kabinen dagegen sind sehr zweckmäßig ausgestattet und wirken etwas altbacken.
Routen:
Preis-Leistung:
Die Fähre von Genua nach Olbia konnten wir mit zwei Personen (ohne Kabine) und PKW ab 110 € buchen, die Fähre von Civitavecchia nach Olbia ab 131 €. Die Einstiegspreise liegen so etwas höher als bei Corsica Ferries und Grimaldi Lines.
Auch die Kabinen sind recht teuer. Der Aufpreis für eine Standard-Kabine gegenüber einem Pullmann-Sitz betrug je nach Route mindestens 110 €.
Die Gastronomiepreise sind dagegen niedrig - ein Frühstück mit Heißgetränk gibt es schon für 5,90 € pro Person.
Fazit:
Ältere Fähren mit Standard-Ausstattung und hohe Preise. GNV belegt in unserem Vergleich nur den vierten Platz. Punkten kann die Reederei bei den geschmackvoll eingerichteten Suiten. Diese sind aber nur für die wenigsten Gäste relevant. Die recht niedrigen Bewertungen der Gäste bestätigen den durchwachsenen Eindruck.
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